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Spirituelles

Liebe Pilgerfreunde!

Kraftvolle spirituelle Impulse sollen nachhaltig vom 2008 gestarteten „Benedikt-Pilgerweg-Projekt“ ausgehen, das war die Ausgangsposition und das Vorhaben und die Vision sie führten uns dahin, dass sich der fertiggestellte Pilgerweg einmal von der nördlichsten Benediktinerabtei in Schottland, durch ganz Europa bis zur benediktinischen Gründerabtei nach Monte Cassino erstrecken wird.

BENEDIKT be-WEG-t Oberösterreich

Grußwort

„Vor allem verliere nie die Lust am Gehen! Ich gehe jeden Tag zu meinem Wohlbefinden und entferne mich so von jeder Krankheit. Ich habe mir die besten Gedanken ergangen, und ich kenne keinen noch so schweren Kummer, den man nicht weggehen könnte.“ So schreibt der dänische Philosoph Sören Kierkegaard in einem Brief. Das Pilgern und Wandern erlebt gerade in diesen Zeiten eine Renaissance. Viele Menschen entdecken die Welt neu zu Fuß. Sie wollen dabei nicht ziellos umherstreifen. Es geht nicht nur um körperliche Ertüchtigung oder Flucht vor dem Alltag. Es geht bei vielen um eine bewusste Zeit für sich selbst, um einen anderen Blick auf das eigene Leben zu gewinnen, um eine Sehnsucht nach dem Unerfüllten. Im Pilgern suchen viele Menschen auch nach Größerem, sie wollen den Himmel sehen. „Gott, du mein Gott, dich suche ich, meine Seele dürstet nach dir.“ heißt es in einem Psalm. Dafür müssen wir aufmerksam und wach sein. Wachsein nach Gott hinüber, wie es Romano Guardini einmal ausdrückt. Der Benediktweg ist ein Weg, der sich quer durch Europa, quer durch Österreich, quer durch Oberösterreich erstreckt. Er verbindet Orte der gelebten Spiritualität miteinander. Klöster und Kirchen sind wesentliche Zwischenziele auf dem Pilgerweg. Das verdeutlicht Dimensionen, die auch zum Pilgern dazugehören: Gastfreundschaft und das Verweilen. Gerade dem Verweilen wohnt eine Kraft inne, die heilt und verändert. Das Verweilen schafft Orte der „Entschleunigung“ und der Besinnung; auf diesem Boden kann Hoffnung wachsen. Und so wünsche ich dem Benediktweg viele Pilgerinnen und Pilger, die auf ihrem Weg nicht nur die wunderschöne Natur und Landschaft erfahren, sondern auch inwendiges Berührtwerden, Gastfreundschaft und die Momente des Verweilens. Wenn das Pilgern am Benediktweg zu mehr Hoffnung, zu mehr Vertrauen, zu mehr Gottesnähe führt, dann ist Großartiges geschehen. Ich danke allen von Herzen, die diesen Weg initiiert haben und sich um die Errichtung und Erhaltung bemühen.

Bischof Dr. Manfred Scheuer

Das Ganze im Blickfeld

aufgeteilt in Etappen, von Kloster zu Kloster, ...

von einem spirituellen und kulturellen Rastplatz ausgerichtet für Einkehr und Begegnung. Pilger:innen sind schlicht und einfach unterwegs in großer Erwartung und Offenheit. Sie sind mit den nötigen Informationen ausgerüstet. Sie sind bereit Neues und Wertvolles für das Leben zu entdecken und zu gewinnen. Begleitet mit der Haltung der Dankbarkeit für gewährte Gastfreundschaft und Aufnahme stellt sich dann auch das Erstaunliche bald ein: Das Gehen lockert sich mehr und mehr. Es macht offen und sensibel für das Neue und für die Wunder der Schöpfung. Es baut sich so etwas wie eine Kultur von Achtsamkeit auf. Das Atmen wird langsam freier. Man spürt regelrecht, wie das Pilgern uns Menschen im guten Sinne verwandelt.

Pilgern, das ist mehr als wandern.

Pilgern ist immer verbunden mit ...

der Sehnsucht, sich frei zu gehen. Wir gehen weg von den alten beengten Lebensmustern. Wir machen uns auf den Weg zum Unbekannten, das größer ist als wir selbst. Wir lassen uns auf etwas ein, das einen ganz in den Bann nehmen kann. Das eigentliche Ziel ist: Bei sich selbst und so schlussendlich immer auch mehr und mehr bei Gott anzukommen.

Ich bin beim Pilgern immer wieder auch den Abbildern meines eigenen Lebensweges begegnet. Es verweist uns auf das Unterwegssein mit unterschiedlichen Höhen und Tiefen und mitunter auch mit Irr- und Umwegen. Ich habe festgestellt, dass eine Pilgerwanderung uns Menschen guttut.  Es gibt vieles, das sich im Leben auf unser Herz legt und unsere Gedanken beschwert. Gehen lockert und vieles erfährt eine neue Bewertung. Wir setzen uns mit neuen Situationen und Gedanken auseinander. Das beflügelt uns und beschenkt uns im Leben.

Benediktinische Spiritualität ist -

wie sie häufig beschrieben wird - eine ``geerdete``.

Benedikt von Nursia hat uns mit seiner Regel wertvolle Hinweise und Impulse hinterlassen – die, wenn sie beachtet und überdacht werden, sehr positive Entwicklungen im Miteinander und Füreinander anstoßen.
Mit dem Wort „Höre“ beginnt die Regel des Heiligen Benedikt und er signalisiert zunächst damit, dass wir Menschen auf das, was von außen an Stimmenvielfalt ständig auf uns zukommt, achten sollen, ja auch lernen sollen das eine vom anderen gut zu unterscheiden und dass wir die Wichtigkeit dessen – was sich uns mitteilt -richtig einordnen. Gleichzeitig werden wir auch darauf verwiesen, dass wir auch auf die Stimme unseres Herzens achten, weil uns von dort her Wertvolles und Wesentliches mitgeteilt wird, ja selbst Gott sich auf diese Weise oft kundtut.

Benedikt bewegt

Gottes Segen begleite Sie!

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