Pilgern bei und mit unseren slowenischen Freunden in Gornji Grad
Gemeinsam mit dem Pfarrverband von Gornji Grad organisierte unser Verein eine eintägige und beschauliche Pilgerwanderung am Benedikt-Pilgerweg in Slowenien. Ausgehend vom Wallfahrtsort Radmirje ging es durch Wald- und Wiesenwege zum einstigen Benediktinerkloster von Gornji Grad mit seiner mächtigen Kathedrale. Von dort ging es dann rd. weitere 6 km durch das liebliche Dreta-Tal vorbei an der Kirche Sv. Miklavcs (Sankt Nikolaus) hinauf nach Tirosek mit der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt von Nova Stifta. Besonders beeindruckend war die überaus ‚üppige‘ Gastfreundschaft entlang der Pilgerwanderung. Überall an den Orten und auch unterwegs bei einzelnen Bauern wurden wir bestens mit kalten und heißen Getränken, Jause und Kuchen versorgt.
Nach der angenehmen Busfahrt von St. Paul wurden die 19 Teilnehmer aus Kärnten bereits mit Jause, Schnaps, Tee und Kaffee im Pfarrhof begrüßt. Pfarrer Ivan Hrastnic hieß uns dann in der Wallfahrtskirche Radmirje willkommen. Er erklärte uns die Besonderheiten, insbesondere den Altar mit ausschließlich fünf weiblichen Heiligen. Den Hauptaltar schmückt ein Bildnis des Hl. Franz Xaver, von dem Wunder ausgingen. Herzstück der Kirche ist ein kleines Museum mit prunkvollen Messgewändern, u. a. von Kaiserin Maria Theresia gestickt und gespendet. Auch hier gab es eine Führung.
Sara Bastl-Grazer, Tourismus-Verantwortliche für die Gemeinde Gornji Grad wirkte hier als Dolmetscherin. Nach dem Segensgebet von Pfarrer Ivan führte Sara uns und die dazugestoßenen slowenischen Pilger:innen dann auf der Pilgerwanderung an, dieser ging zunächst einen beschaulichen Waldweg hinauf. Karl Traußnig, unser ‚jüngstes Mitglied,‘ trug das Kreuz voran. Nach rd. zwei km wurden wir bereits wieder mit Tee und Nusspotitze freundlich bei einem Bauernhof bewirtet. Nach weiteren rd. 4 km erreichten wir Gornji Grad, das durch die Unwetter 2023 stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Das meiste, insbesondere die neue Brücke durch den Ort sind fertiggestellt. Auch in der Kathedrale erhielten wir eine kurze Führung und wurden dann in den Kellergewölben des Schlosses wieder bestens mit einer Jause versorgt.
Bei bedecktem Himmel ging es dann teilweise entlang der Landesstraße und dann über Nebenwege das Dretatal hinauf, an kleinen Kirchen auf Hügeln vorbei. Die Baumblüte setzte gerade ein. Hier trug Erwin Stückler das Benediktkreuz voran. Unterwegs gab es wieder Getränke und Kuchen zur Stärkung. Ein letztes steiles Stück und wir standen vor der mächtigen Wallfahrtskirche von Nova Štifta. Pfarrer Ivan Hrastnic hielt dort eine Messe, Maria Wright, unsere ständige Lektorin trug eine Lesung in Deutsch vor. Die kurze Predigt wiederum übersetzte Sara, wobei hier Pfarrer Ivan auf das gleichzeitige Ereignis des Begräbnisses von Papst Franziskus in Rom hinwies. Der Papst hatte ja das Hl. Jahr 2025 ausgerufen und dieses mit dem Motto „Pilger der Hoffnung“ versehen. Die Kirche in Nova Stifta ist einer der Segenskirchen Sloweniens und daher mehrfach mit dem schönen Logo geschmückt.
Im Pfarrsaal wurden wir nochmals bestens bewirtet. Belegte Brötchen, verschiedene Kuchen und Süßigkeiten und ein schmackhaftes Gulasch wurden uns kredenzt. Dazu gab es auch ein besonderes Bier, dass der Onkel von Pfarrer Ivan selbst braute. Bevor sich Pfarrer Ivan zu einer weiteren kirchlichen Veranstaltung aufmachte, griff er zur Harmonika und spielte mit einer Gruppe von Spielleuten und Sängerinnen mehrere Polkas und Walzer. Unsere slowenischen Freunde sangen alle eifrig mit.
Unser Busfahrer überraschte uns dann auch noch. Vor der Heimfahrt brachte er einen warmen Strudel mit, den wir dann noch rasch verzehrten. Eine wunderbare Pilgerfahrt und Wanderung mit unseren slowenischen Freunden gingen so zu Ende. Wir erlebten eine außergewöhnliche Gastfreundschaft, ganz im benediktinischen Geist. Ein herzliches Danke an alle, die daran mitgewirkt hatten.
Hannes Maier, 28. April 2025