2 Pilgerinnen aus Belgien unterwegs am Benediktweg
Wir (2 Frauen von 63 Jahren) sind am 15.05.2024 in Passau gestartet und am 28.05.2024 in Spital am Pyhrn angekommen.
Glücklicherweise hatte meine Pilgerfreundin die Broschüre und zwei Pilgerpässe erhalten, die wir natürlich täglich haben abstempeln lassen. Wir waren begeistert, dass die Wege uns meist durch Felder, Wälder, urige Weiler und Dörfer, an Bachläufen und einsamen Höfen entlang, usw. durch Oberösterreich führten. Jetzt im Frühjahr konnten wir die Natur mit ihren wunderschönen Blumen und auch Wildtieren genießen sowie auch die Abgeschiedenheit und Stille, die uns sehr friedlich vorkam – was u.a. der Sinn des Pilgerns für uns ist.
Wir haben unterwegs keine anderen Pilger getroffen, was uns nicht gestört hat, denn das suchen wir nicht. Also waren wir unterwegs für einige Einwohner oder Unterkunftsbesitzer was wie „Exoten“. Viele kannten den Weg gar nicht und waren auch erstaunt, dass wir als Belgierinnen Deutsch sprechen.
Was ein wenig zu beanstanden ist, ist das Fehlen von Hinweisschildern. An den ersten Tagen konnten wir dem Donausteig meistens folgen. Danach war es teilweise schwierig. Wir haben uns so oft verlaufen, obwohl wir eine gute Orientierung haben. Wir haben Einwohner gefragt oder an Häusern geklingelt. Manchmal ging es kilometerlang z.B. an der Traun durch den Wald und zwischendurch fragten wir uns, ob das der richtige Weg sei. Klar, wenn es kein Schild gibt, geht es weiter geradeaus, aber das war leider nicht immer der Fall.
Wenn es Waldarbeiten gab, waren vielleicht Hinweisschilder entfernt worden. Wir haben auch erlebt, dass manche Schilder von Vandalen verbogen wurden und in die falsche Richtung zeigten.
Wenn wir nicht weiterwussten, sind wir auch teilweise den rot-weißen Fernwanderwegen gefolgt, die uns glücklicherweise auch ans Ziel führten.
Mit dem Wetter haben wir viel Glück gehabt. So konnten wir die Natur noch besser genießen und auf uns einwirken lassen.
Oberösterreich kannten wir gar nicht. Wir haben zu Fuß eine wunderschöne Gegend kennengelernt, die zum Glück noch nicht vom Tourismus überrannt ist.
Die Unterkünfte hatten wir vorsichtshalber vorher von zu Hause aus alle vorgebucht, entweder über Booking.com oder per Mail oder Telefon – was auch gut so war – denn es gab ja nicht viele Möglichkeiten.
Was sehr schade ist, ist dass die Gastronomie in Oberösterreich den Bach runter geht. Viele Gasthäuser waren geschlossen, hatten mehrere Ruhetage in der Woche oder waren sogar am Wochenende geschlossen. Manchmal konnte man nur schlafen und frühstücken, aber nicht zu Abend essen. Wir haben Glück gehabt jeden Abend doch noch wenigstens eine Kleinigkeit gefunden zu haben (leider zu selten österreichische Küche, sondern oft ausländische Küche) – obwohl wir auch schon mal weiter dafür gehen mussten. Im Kloster Steinerkirchen haben wir auch übernachtet und gegessen – nur zu empfehlen die Gastfreundlichkeit.
Was die Bevölkerung anbelangt, so waren fast alle sehr freundlich, hilfsbereit und an unserem Weg interessiert. Wir sind sehr froh uns für diesen Weg entschieden zu haben und es wird für uns beide eine tolle Erinnerung bleiben.
Mit freundlichen Grüßen aus Ostbelgien: Brigitte Collubry und Beate Schumacher